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Kiste innen Licht Nebel quillt hervor
© Bild:123RF Bildagentur; Fernando Gregory

Die Büchse der Pandora

Die Entwicklung selbstlernender Computerprogramme sollte die Welt zum Besseren revolutionieren. Nobelpreise sind nun die Belohnung dafür. Doch die Branche ist gespalten. Man warnt vor der Bedrohung durch Künstliche Intelligenz und deren Missbrauch.

Gudula Walterskirchen | Wissenschaft | 11. říjen 2024

Der Physiknobelpreis 2024 ging kürzlich an zwei Pioniere der Künstlichen Intelligenz für ihre Methoden für maschinelles Lernen. Internationale Forschungseinrichtungen arbeiten seit vielen Jahren fieberhaft an der Weiterentwicklung der KI. Eine davon hat kürzlich ebenfalls einen Nobelpreis, jenen für Chemie erhalten. Es handelt sich um Mitarbeiter der Forschungsabteilung von Google „DeepMind“. Demis Hassabis und John Jumper hatten eine KI entwickelt, die komplexe Strukturen von Proteinen, den Bausteinen des Lebens, vorherberechnen kann.

Für Aufsehen sorgte „DeepMind“ vor zehn Jahren, als sie den Supercomputer „AlphaGo“ entwickelte, der auf das komplizierte asiatische Brettspiel Go programmiert wurde. Das Spiel bietet derart viele Spielmöglichkeiten, dass diese nicht im Voraus programmiert werden können, AlphaGo war somit selbstlernend.

Bei der Weltmeisterschaft des Go-Spiels 2016 in Seoul trat der Computer gegen den Weltbesten Lee Sedol an. Beim ersten Spiel verlor das Programm, dann jedoch gewann es alle weiteren Spiele. Anfangs waren seine Schöpfer irritiert, weil der Computer fehlerhafte Spielzüge machte. Sein menschlicher Gegner Sedol berichtete danach fassungslos, der Computer habe absichtlich falsche Spielzüge gemacht, um ihn zu täuschen, um dann doch zu gewinnen. AlphaGo hatte von seinem menschlichen Gegner die Kunst der Unlogik und Unberechenbarkeit als Strategie der Täuschung erfolgreich gelernt.

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