
„Die Welt ist nicht heil, aber heilbar.“
Er war in vier Konzentrationslagern und entwickelte aus dieser Erfahrung die Logotherapie. Der Psychiater, Neurologie und Philosoph Viktor Frankl ist eine einzigartige zeitgenössische Gestalt. Aus seinen Werken sind - auch für die spannungsreiche Gegenwart – viele Schätze zu heben. Zum 120. Geburtstag von Viktor Frankl.
Geboren wurde Viktor Emil Frankl am 26. März 1905, im Wiener Bezirk Leopoldstadt. Der runde Geburtstag des weltbekannten Psychiaters und Neurologen wurde in Anwesenheit seines Enkels und einer langen Reihe von Weggefährten und Schülern in den Räumlichkeiten des österreichischen Parlaments gefeiert.
Der 35-jährige jüdische Arzt Frankl kam 1942 ins KZ. Sein Vater starb im Lager Theresienstadt, seine Mutter und sein Bruder starben in Auschwitz, seine erste Frau Mathilde in Bergen-Belsen. Schicksalshaft überlebte Viktor Frankl vier Konzentrationslager, heiratete 1947 seine zweite Frau Elly, promovierte 1948 in Philosophie und lebte ein langes Leben erfüllt von segensreichem Wirken.
Frankls Enkel Alexander Vesely bei der Gedenkveranstaltung. © Campus Tivoli.
Nach seiner Befreiung aus dem KZ schrieb er im Dezember 1945 in neun Tagen das heute unter dem Titel „Trotzdem Ja zum Leben sagen“ bekannte Buch. Es erschien in Österreich 1946 – ohne dass ihm zunächst allzu viel Bedeutung beigemessen wurde. – Vielleicht brauchte die Studie des Unvorstellbaren, der Frankl den Titel gab „Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager“, größere zeitliche Distanz? – Jedenfalls wurde der Text 1959 unter dem Titel „Man‘s search for meaning“ in den USA aufgelegt und trat von dorther einen fulminanten Siegeszug an. Die Library of Congress nennt es „one of the ten most influential books in America“. Wohl bezeichnend, dass das Buch im deutschsprachigen Raum zuletzt wahrgenommen wurde.

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