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Chisinau Hauptstadt Republik Moldau City Gate
Das City Gate ist das Wahrzeichen von Chisinau © CommonsWikimedia.

Wahl-Thriller in der Moldau

Die moldauische Präsidentin Maia Sandu muss in der Stichwahl am 3. November um den Sieg bangen. Und dann, 2025, um den Sieg bei den Parlamentswahlen. Auf dem Spiel steht die EU-Integration der Republik Moldau. Eine Reportage.

Boris Kálnoky | Politik | 1. listopad 2024

„Das Ergebnis des EU-Referendums müssen wir erstmal verdauen, wir und die meisten Experten hatten etwas anderes erwartet”, sagt Igor Zaharov, Ratgeber der moldauischen Staatspräsidentin Maia Sandu für EU-Angelegenheiten. Viel Geld und Energie war in den Wahlkampf geflossen, die Meinungsumfragen sahen gut aus. „Wir erwarteten 55 Prozent, 60 Prozent Ja-Stimmen”, sagt er. Stattdessen wurden es knappe 50,4 Prozent.

Bei der gleichzeitigen ersten Runde der Präsidentschaftswahl am 20. Oktober kam Sandu auf 42,5 Prozent der Stimmen. Am 3. November hat sie daher eigentlich gute Aussichten, die Stichwahl gegen den prorussischen Sozialisten Alexandru Stoianoglo, der auf 26 Prozent kam, zu gewinnen. „Aber es kann eng werden”, sagt Zacharov. In der ersten Runde gab es neben Sandu und Stoianoglo neun weitere Kandidaten, die meisten von ihnen eher gegen eine forcierte EU-Integration der Republik Moldau. Stoianoglo hat daher mehr Potential, seinen Stimmenanteil deutlich zu steigern.    

Derweil gibt es im Hintergrund diskrete Debatten, ob das gewonnene EU-Referendum tatsächlich ein legitimes Mandat für eine Verfassungsänderung bedeutet.

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