
Wem nützt der digitale Euro?
Die EZB will mit ihrem digitalen Euro ernst machen. Schon ab Oktober soll das Zentralbankgeld kommen. Man sieht China als Vorbild. Doch genau dies weckt Misstrauen und Sorge vor Verlust von Privatheit und Freiheit. Angesichts bereits vorhandener elektronischer Bezahlmöglichkeiten stellt sich die Frage: Wozu überhaupt?
Die Europäische Zentralbank preist ihn seit Jahren an und will nun Ernst machen mit dem digitalen Euro, auch CDBC genannt. EZB-Chefin Christine Lagarde ist sichtlich stolz: Ab Oktober soll er in der EU endlich kommen, der „digitale“ Euro! Der Alltag soll damit viel praktischer werden, er soll eine Ergänzung zum Bargeld werden. Auf der EZB-Website wird angepriesen, dass er „sicher“ sei und „die Privatsphäre“ schütze. Man könne damit elektronisch im gesamten Euroraum zahlen, auch mit Handy und Karte. Man könne dann Bankguthaben nicht nur in Bargeld, sondern auch in digitales Zentralbankgeld tauschen. Dies schaffe Vertrauen in die Währung und Stabilität. „Der digitale Euro wäre somit ein Stabilitätsanker“, heißt es auf der Website der Österreichischen Nationalbank.
Vorbild China
Als Vorbild gilt China: „In einer monetären Welt mit internationalem Central Bank Digital Currencies (CBDCs), wie es z.B. schon von China ausgegeben wird, würde der digitale Euro die strategische Autonomie des Euroraums stärken, um weiterhin eigenständige Geldpolitik betreiben zu können.“ Die EU und China sind die einzigen, die eine zentrale digitale Währung produzieren. Alle anderen Länder planen dies nicht. Die USA haben CDBCs sogar kürzlich verboten.

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