Der Geist vom Belvedere
Je nach landschaftlicher Verbundenheit pflegen diverse Länder und Menschen ihre eigenen Mythen, um sich die Welt zu erklären und manchmal auch daraus Gewinn zu ziehen, wie die Schotten mit Nessie, dem Seeungeheuer von Loch Ness. Ironische Reflexionen zum Nationalfeiertag.
Der Südtiroler Bergmensch Reinhold Messner wiederum war sich sauerstoffbedingt sicher, im unwirtlichen Himalaya schon den Schneemenschen Yeti, ein mit dem tibetischen Braunbären verwandtes Wesen, gesichtet zu haben. Eine der Aufmerksamkeit zuträgliche und vermutlich auch einträgliche Halluzination.
Das prächtige Schloss Belvedere hingegen, das neben seiner Architektur und den weltberühmten Bildern von Klimt, Schiele, Kokoschka sowie dem französischen Impressionismus viele andere Kunstwerke vom Mittelalter bis zur Moderne beherbergt, schuldet seine historische Bedeutung nicht nur seinem Stifter, dem Prinzen Eugen, sondern präsentiert als Ort der Unterzeichnung des Staatsvertrags das Staatsverständnis der Zweiten Republik und eines seiner Urheber: der gefürchteten Reblaus, der österreichischen Variante eines Ungeheuers.
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