
Die konservative Druckwelle breitet sich aus
Der Sieg Karol Nawrockis bei der polnischen Präsidentschaftswahl wird die EU-Politik ändern. Weitere konservative Wahlsiege sind in Aussicht.
Eben noch hatten Europas Liberale aufgeatmet, die Souveränisten hingegen enttäuscht aufgeseufzt, als in Rumänien der rechte Kandidat George Simion doch nicht die Präsidentschaftswahl gewann. Und irgendwie hofften, beziehungsweise fürchteten alle (je nach politischem Lager), dass dasselbe nun auch in Polen passieren würde, dass der Liberale Warschauer Bürgermeister Rafał Trzaskowski die dortige Präsidentschaftswahl gewinnen würde. Simion warnte gar, dass in dem Fall 2026 auch Viktor Orbán in Ungarn verlieren würde.
Regierungen verhindert
Tatsächlich gab es Sorgen unter Konservativen, als glaubten sie nicht recht an ihre Kraft: die AfD in Deutschland war in Schach beziehungsweise jenseits der Brandmauer gehalten, die FPÖ in Österreich war umsonst stärkste Partei, darf doch keine Regierung bilden. Marine Le Pen in Frankreich wurde daran gehindert, überhaupt bei den nächsten Wahlen zu kandidieren, Simion war in Rumänien gescheitert, und die frühere konservative PiS-Regierung war in Polen 2023 mit Hilfe der US-Democrats und der EU zu Fall gebracht worden. Würde die erhoffte konservative Trendwende nach dem Sieg von Donald Trump in den USA wirklich erfolgen, und von Dauer sein?
Und dann siegte doch Karol Nawrocki. Welchen Unterschied ein Wahlsieg macht. Plötzlich ist alles anders, dank weniger als 400.000 Stimmen und weniger als zwei Prozentpunkten Unterschied.

Unbegrenzter Zugang zu allen Inhalten
Gratis Testabo für 4 Wochen
Ein Monatabo oder das
günstigere Jahresabo
Sie sind bereits Libratus-Abonnent?
Melden Sie sich hier an: