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Kompass mit Kugel in Europafarben zeigt auf Krieg
© Bild:123RF Bildagentur; xstockimages

Europa im Zeitalter der Kriege

Seit einem Vierteljahrhundert wird auf der Welt ununterbrochen Krieg geführt. Wie haben sich all diese Kriege auf Europa ausgewirkt? Auf die europäische Integration, auf die politische und wirtschaftliche Orientierung der Europäischen Union?

Wendelin Ettmayer | Kommentar | 18. Oktober 2024

Eine entscheidende Konsequenz zeichnet sich sehr deutlich ab: Das europäische Friedensprojekt wurde auf den Kopf gestellt. Aus der europäischen Integration, die ein in der Geschichte wohl einzigartiges Friedensmodell darstellte, wurde eine Kriegsallianz.

Mit der Gründung des Europarates im Jahre 1949 hat eine „Revolution in der europäischen Diplomatie“ stattgefunden. Ziele und Mittel der Außenpolitik der Mitglieder des Europarates haben sich grundsätzlich geändert: 1000 Jahre lang war Außenpolitik Machtpolitik. Nunmehr wurde die traditionelle Machtpolitik durch eine Politik der Zusammenarbeit zum Wohl der Bürger ersetzt: Aus „Warfare“ wurde „Welfare“, aus Konfrontation wurde Kooperation, Human Security wurde wichtiger als National Security.

In den USA hat diese „Revolution der Diplomatie“ hingegen nicht stattgefunden. Im Gegenteil. Nach dem Sieg über den Kommunismus fühlten sich die USA darin bestätigt, eine auserwählte Nation zu sein. In einer „Defense Planning Guidance” 1992wurde unter Verteidigungsminister Dick Cheney  festgelegt, dass es die „politische und militärische Mission der USA ist, zu verhindern, dass irgendwo auf der Welt eine Militärmacht entsteht, die den amerikanischen Führungsanspruch infrage stellen könnte“.

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