
Frérismus: Europas unerkannter Islamismus
Tarnung statt Terror: Während Europa schläft, bauen Islamisten an einer Gesellschaft nach Scharia-Recht – nicht mit Gewalt, sondern durch die schleichende Unterwanderung von Eliten, Universitäten und Institutionen. Die französische Anthropologin Florence Bergeaud-Blackler beschreibt diese Ideologie, die sie „Frérismus“ nennt – und sprach ausführlich mit „Libratus“ über ihre Methoden und ihre Gefährlichkeit.
Der Staat darf, was kein Einzelner darf: Recht durchsetzen – notfalls mit Gewalt. Wer andere verfolgt, enteignet oder einsperrt, nur weil sie nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen, ist ein Verbrecher. Nur der Staat darf in solchen Fällen handeln – vorausgesetzt, er ist ein Rechtsstaat mit einem legitimen Gewaltmonopol, der die Grundrechte seiner Bürger achtet und schützt. Unrecht ist dann gesetzlich klar definiert und vor unabhängigen Gerichten einklagbar.
Feinde des Rechtsstaats
Doch der moderne Rechtsstaat hatte und hat Gegner: verschiedenste Ideologen, die diese bestehende Ordnung ablehnen und höchstens als Übergang zur „wahren“ oder „gerechten“ Gesellschaft betrachten. Lenin, Trotzki und faschistische Theoretiker sprachen teils erstaunlich offen über ihre totalitären Ziele – ihre Methoden reichten von Unterwanderung und Terror bis zu Putsch.
Heute sind diese revolutionären Ideologien nicht länger wirkmächtig – doch unbemerkt von der Öffentlichkeit hat sich im Westen eine neue gebildet. Das ist die zentrale These des neuen Buchs der französischen Anthropologin Florence Bergeaud-Blackler. Sie hat ihr auch einen Namen gegeben: „Frérismus“ – abgeleitet von ihren Urhebern, den Muslimbrüdern. (Der Begriff lässt sich ins Deutsche nur unbefriedigend übersetzen.) Das Werk ist nun in der Reihe INÂRAH Monografien unter dem Titel „Kalifat nach Plan. Frérismus und seine Netzwerke in Europa“ erstmals auf Deutsch erschienen.
Florence Bergeaud-Blackler. @ CommonsWikimedia.
Aufsehenerregend ist das Buch, weil es nicht nur die Entstehung dieser Bewegung nachzeichnet, sondern auch die Merkmale ihrer Denk- und Handlungsweise präzise analysiert. Bergeaud-Blackler, Forscherin am Centre national de la recherche scientifique (CNRS), beschreibt den Frérismus als eine „transnationale Bewegung, die sich von der Muslimbruderschaft und ihren Verbündeten ausgehend in Länder ausgebreitet hat, in denen Muslime nicht die Mehrheit stellen, und die man nicht per se auf die ‚Bruderschaft‘ der Muslimbrüder reduzieren kann.“
Wurzeln bei Hassan al-Banna
Die Muslimbrüder wurden 1928 in Kairo von dem Volksschullehrer Hassan al-Banna (1906–1949) gegründet. Sie sind die erste und bis heute größte islamistische Bewegung, deren bekanntester nationaler Arm die Hamas im Gazastreifen ist. Ziel war es, über Familie, Gesellschaft und Politik den Islam wieder als Staats- und Gesellschaftsordnung zu etablieren.
In al-Bannas Schriften sind bereits zentrale Bausteine des Frérismus enthalten, etwa die Verherrlichung der politischen Frühzeit des Islams: „Die Grundsätze des Korans haben den auf der arabischen Halbinsel und in Persien vorherrschenden abergläubischen Götzendienst ausgerottet und zu Grabe getragen“, schreibt al-Banna in „Zwischen gestern und heute“. „Sie verbannten das hinterlistige Judentum und beschränkten es auf eine kleine Provinz, indem sie seiner religiösen und politischen Autorität ein Ende setzten. Sie bekämpften das Christentum, so dass dessen Einfluss auf dem asiatischen und afrikanischen Kontinent stark zurückging, auf Europa beschränkt und unter dem Schutz des byzantinischen Reiches in Konstantinopel blieb. So wurde der islamische Staat zum Zentrum der geistigen und politischen Vorherrschaft auf den beiden größten Kontinenten.“
Kalifat – diesmal im Westen
Das Ziel eines islamischen Herrschaftssystems, eines Kalifats, treibt auch den Frérismus an. Dieser entwickelte sich jedoch erst Jahrzehnte später – nicht in Ägypten, sondern unter Muslimbrüdern, die in westliche Länder migriert waren und nicht zurückkehren konnten.
Der Frérismus ist eine „Synthese der Erneuerungsbewegungen“, die laut Bergeaud-Blackler in „Ländern ohne muslimische Tradition in Europa, den USA und Australasien“ entstanden ist. In den 1960er und 1970er Jahren trafen Muslimbrüder an europäischen und amerikanischen Universitäten auf andere Islamisten: „Auf den Campus europäischer und amerikanischer Universitäten begannen die arabischen Muslimbrüder und ihre Vettern aus der internationalistischen Khilafatbewegung eine intensive Diskussion über die Mittel, die zur Erfüllung der kalifalen Mission mobilisiert werden sollten.“
Da’wa statt Dschihad
Erstmals sollte der Islam bewusst außerhalb des islamischen Kulturkreises verankert werden. In den USA gründeten Muslimbrüder und Anhänger der Jamaat-e-Islami Organisationen wie die Muslim Student Association (MSA). Seit Jahrzehnten betreiben sie Da’wa – eine Form der Missionierung, die ausdrücklich politische Ziele verfolgt: die Vorbereitung des Kalifats.
So erklärte Ahmed Shama, MSA-Vorsitzender, 2006 an der Universität von Kalifornien: „Die einzige Rechtfertigung – die wirklich einzige Rechtfertigung –, dass die Muslime in diesem Land leben müssen, ist die Da’wa. Ich sage es noch einmal. […] und wenn wir nicht etwas tun, um die Menschen zum Islam einzuladen, Muslime und Nicht-Muslime, dann verpassen wir es zu verstehen, was die islamische Bewegung ist … Das Endziel von allem, worüber ich gesprochen habe, ist die Etablierung, die Wiederherstellung einer islamischen Regierungsform.“
Weltbild mit politischem Auftrag
Der Frérismus biete den Muslimen „ein Abbild und eine Anschauungsweise (Vision) der Welt und ihrer Geschichte, ein Weltbild (eine Vorstellung von der Welt), wie es der deutsche Soziologe Max Weber formulierte“, erklärt Florence Bergeaud-Blackler. „Bei den Muslimbrüdern projiziert die Vision die glorreiche Vergangenheit Medinas nicht in ihrer archaischen Form in die Zukunft, sondern in einer Form, die noch im Werden ist.“
Zentral sei dabei etwa der Vers 55 der Sure des Lichts aus dem Koran: „Allah hat denjenigen von euch, die glauben und rechtschaffene Werke tun, versprochen, dass Er sie ganz gewiss als Statthalter (Nachfolger) auf der Erde einsetzen wird, so wie Er diejenigen, die vor ihnen war, als Statthalter einsetzte…“ Bergeaud-Blackler kommentiert dazu: Gott werde den Heutigen geben, wie er den Alten gegeben hat – aber nicht dasselbe, was er den Alten gegeben hat. Der Vers wird dynamisch interpretiert.
Eroberung durch Missionierung
Wie die Da’wa konkret wirken soll, hat der wohl einflussreichste Theoretiker des Frérismus, Yusuf al-Qaradawi (1926–2022), beschrieben. 1995 hielt er fest: „Die Eroberung durch die Da’wa ist das, was wir uns erhoffen. Wir werden Europa erobern, wir werden Amerika erobern! Nicht durch das Schwert, sondern durch die Da’wa, das heißt die Einladung, die Bekehrung.“
Durch seine Medienauftritte bei TV-Sender Al Jazeera wurde al-Qaradawi zum berüchtigten „Cybermufti“.
Der Frérismus sei, so die Anthropologin, ein „Handlungssystem, das untrennbar mit einer Weltanschauung, einer kollektiven Identität und einem Plan verbunden ist“. Fehle eines dieser Elemente, verliere die Bewegung ihren Charakter:
„Fehlt die Weltanschauung, verliert die Bewegung ihre Merkmale von Universalität, Totalität und Herrschaft. Sie wird zu einer einfachen pietistischen Bewegung … . Wenn die kollektive Identität fehlt, verliert die Bewegung ihren Zusammenhalt, ihre innere Solidarität und ihre Anpassungsfähigkeit. Sie wird zu einer einfachen islamistischen Partei … . Wenn der Plan fehlt, gewinnt die Vision die Oberhand, die Bewegung rast ihrem Ende entgegen, dann entsteht gewalttätiger Fanatismus wie von Daesch (IS) oder Al-Qaida.“
Kurzum: „Es ist eine politisch-sozial-religiöse Bewegung.“
Klares Projekt für den Westen
„Die Muslimbruderschaft ist auf allen Kontinenten präsent, aber der Frérismus – also ihr ideologischer Rahmen – entfaltet sich nahezu ungehindert in Gesellschaften, in denen Muslime in der Minderheit sind“, betont Florence Bergeaud-Blackler im Gespräch mit Libratus. „Der Frérismus als Ideologie wurde im Westen ‚konzipiert‘, wo die Bruderschaft die intellektuelle Freiheit hatte, ihn zu entwickeln – doch ihr Anspruch ist global. Der Frérismus zielt darauf ab, Kultur, Recht und Wirtschaft umzustrukturieren, um Gesellschaften ‚scharia-kompatibel‘ zu machen – mit dem Ziel, später die Scharia (das islamische Recht) leichter durchsetzen zu können.“
In Großbritannien gab es Proteste, als 2014 ein Scharia-konformes Gesetz eingeführt werden sollte. © CommonsWikimedia.
Mit den Grundrechten und den Werten westlicher Demokratien sei dieses Projekt nicht vereinbar. Trotzdem habe man die Akteure weitgehend gewähren lassen: „Westliche Gesellschaften tragen eine Mitschuld, da sie blind und taub gegenüber dem Projekt der Bruderschaft geblieben sind – einem Projekt, das in Wahrheit sehr deutlich artikuliert ist“, so Bergeaud-Blackler. „Man muss nur lesen, was sie selbst schreiben, um zu verstehen, was sie wollen und wie sie es erreichen möchten. Genau das habe ich für mein Buch getan.“
Unterwanderung nach Sowjet-Muster
Die systematische Unterwanderung des Staates durch den Frérismus lasse sich durchaus mit der Subversionsstrategie nach sowjetischem Muster vergleichen: „Es gibt Parallelen zwischen den Methoden der Muslimbruderschaft im Westen und der sowjetischen Subversionsstrategie, wie sie Yuri Bezmenov beschrieben hat“, erklärt die Anthropologin. „Diese basiert auf vier Phasen: Demoralisierung, Destabilisierung, Krise und Normalisierung. Ich habe darüber in der ‚Revue des Deux Mondes‘ geschrieben.“
Auch der Trotzkismus mit seiner Technik des Entrismus womöglich diente als Vorbild: „Diese Strategie besteht darin, eine größere Partei oder Organisation zu unterwandern, um dort eigene Ideen zu verbreiten, Aktivisten zu rekrutieren und im Idealfall deren politische Ausrichtung zu beeinflussen.“
Anders als der Salafismus
Der Frérismus unterscheide sich deutlich von streng konservativen Richtungen des Islam wie dem Salafismus – vor allem durch seinen Langzeitplan: „Der Frérismus ist ein Handlungssystem, das darauf abzielt, alle Elemente des Islam auf die Verwirklichung der Kalifats-Prophezeiung auszurichten. Der Salafismus ist hingegen orthopraktisch: Er will Muslime zur strikten Einhaltung der Scharia bewegen. Er kennt keinen strategischen Plan im selben Sinne wie der Frérismus, der im Gegensatz dazu bestimmte religiöse Gebote vorübergehend aussetzen kann, wenn dies einem übergeordneten strategischen Ziel dient.“
Allianz mit der Linken
Dass der Frérismus auch mit linken und linksradikalen Kräften in Europa kooperiert – Islamisten kandidieren etwa auf den Listen linker Parteien –, ist laut Bergeaud-Blackler in gewisser Hinsicht logisch: „Die Linke und der Islamismus sind in ihrer Grundausrichtung internationalistisch und wirken oberflächlich betrachtet antikapitalistisch.“
Ohne die Unterstützung linker Kreise wäre die Bruderschaft „angesichts ihrer relativ kleinen Zahl“ nie so einflussreich geworden. Ein weiterer Grund: „Die Linke verfügt über kein glaubwürdiges revolutionäres Projekt mehr und sieht nun im Islamisten den letzten echten Revolutionär. Der revolutionäre Islamist ist zur Fantasiegestalt der Linken geworden. Er existiert nicht – aber die Linke will ihren Traum nicht aufgeben.“
Keine Islamismus-Kritik?
Seit der Veröffentlichung ihres Buchs 2023 lebt Bergeaud-Blackler unter Polizeischutz – als einzige Forscherin in Frankreich. „Ich muss sagen, dass ich keinerlei Unterstützung durch meinen Arbeitgeber, dem CNRS, erhalten habe – im Gegenteil. Man versuchte sogar, ein Entlassungsverfahren gegen mich einzuleiten. Dieses Verfahren scheint inzwischen eingestellt worden zu sein.“
Die Haltung vieler Universitäten sei bezeichnend: „Die Muslimbruderschaft etabliert sich in Gesellschaften immer zuerst über die Universitäten. Sie ist eine Bewegung der Eliten, anders als der Salafismus, der vor allem unter einkommensschwachen Bevölkerungsschichten rekrutiert. Es überrascht also nicht, dass 40 Jahre Bruderschafts-Einfluss an den Hochschulen dazu geführt haben, jede kritische Auseinandersetzung mit dem Islamismus in Europa aus den Universitäten zu verdrängen.“
Ein Schwerpunkt dieses Einflusses sei die sogenannte Islamophobie-Forschung: „‚Islamophobie‘ ist der neue Name für das Blasphemieverbot.“
Islamisierung der Wissenschaft
An den europäischen Hochschulen habe man das Forschungsfeld „Islam in Europa“ faktisch ersetzt: „Es konzentriert sich fast ausschließlich auf vermeintliche ‚islamophobe‘ Diskriminierung. Das einzige aktuell mit zehn Millionen Euro geförderte Forschungsprojekt zum Islam in Europa ist ‚The European Qur’an‘ – ein Projekt, das eher apologetisch als kritisch ist.“
Diese Atmosphäre habe Folgen: „Die damit einhergehende Zensur führt zu Selbstzensur – niemand traut sich mehr, offen zu sprechen.“
EU-Gelder für Islamisten
Einige islamistische Projekte – etwa zur Förderung des Kopftuchs – wurden sogar mit EU-Mitteln unterstützt worden. Dazu Bergeaud-Blackler: „Die Europäische Union ist ein transnationaler Raum, ökonomisch wie kulturell: Sie fördert freien Handel und freien kulturellen Austausch. Hunderte Projekte, die diese Kriterien erfüllen, erhalten Fördermittel. Die EU prüft nicht, wen sie finanziert; sie arbeitet nach dem Prinzip, dass jede Organisation, die nicht ausdrücklich verboten ist, finanzierungsfähig ist.“
Scharia-kompatible Gesellschaft
Ein weiteres Kernprojekt des Frérismus sei die „Islamisierung des Wissens“: „Sie bezeichnet den Versuch, alle Organisationen und Wissenschaftsbereiche islamischen Prinzipien zu unterwerfen.“
Das zeige sich schon in der Praxis: „Etwa, dass Muslime nicht in Bars arbeiten dürfen, dass die Arbeit in Firmen mit ‚unerlaubten‘ Gewinnen untersagt ist oder dass Männer bei der Jobvergabe bevorzugt werden gegenüber Müttern kleiner Kinder.“
Beispiel Malaysia: Dort stünden ganze Fachbereiche unter Scharia-Aufsicht. Eine Folge in Europa: „Die Soziologie des Islam wird ausschließlich Muslimen überlassen – mit der Begründung, sie ‚verstünden den Islam von innen‘. Das verdrängt kritische und nicht-konfessionelle Perspektiven.“
Das Ziel dahinter sei eindeutig: „Die Islamisierung des Wissens soll die Gesellschaft Scharia-kompatibel machen – und so letztlich die Einführung der Scharia vorbereiten.“
Was gegen den Frérismus hilft
Es gebe durchaus Möglichkeiten, dem Frérismus entgegenzutreten, betont Bergeaud-Blackler: „Ein zentraler Baustein islamisch regierter Gesellschaften ist die geschlechtsspezifische Aufteilung von Raum und Arbeit. Dem muss entgegengewirkt werden – zum Beispiel durch ein Verbot des Schleiers für Minderjährige. Es ist wichtig, die Vorstellung zu entlarven, dass die Bruderschafts-Version des Islam der ‚authentische‘ Islam sei – oder dass der Islam die einzige heilige Religion sei. Dazu müssen Ex-Muslime sichtbar gemacht und geschützt werden. Und man darf sich niemals der Kriminalisierung von Blasphemie oder dem moralischen Erpressungsversuch ‚Islamophobie‘ beugen. Wenn diese Schritte gesetzt werden, wird der Vormarsch der Bruderschafts-Ideologie bereits deutlich gebremst.“
Frankreich reagiert
Bergeaud-Blacklers Buch geht detailliert auf die Aktionen, Methoden und Strukturen des Frérismus ein – und hat politische Folgen gezeigt: „Mein Buch hatte das Verdienst, die öffentliche Debatte in Frankreich angestoßen zu haben. Auf dieser Grundlage forderte Präsident Emmanuel Macron im Frühjahr 2024 einen Informationsbericht an.“
Dieser Bericht wurde zunächst aus Sicherheitsgründen als vertraulich eingestuft. Innenminister Bruno Retailleau plante eine Veröffentlichung schon im Herbst 2024 – nach Überarbeitung erschien er schließlich vor wenigen Wochen in gekürzter Form unter dem Titel „Muslimbrüder und politischer Islamismus in Frankreich“.
„Ohne Zweifel flossen Elemente meines Buches in diesen Bericht ein“, sagt Bergeaud-Blackler. „Er wurde aber auch durch andere Arbeiten inspiriert, insbesondere von Lorenzo Vidino und Bernard Rougier.“♦
Zum Weiterlesen:
Kalifat nach Plan: Frérismus und seine Netzwerke in Europa, von Florence Bergeaud-Blackler, mit einem Vorwort von Gilles Kepel.
Der vom französischen Innenministerium herausgegebene Bericht „Frères musulmans et islamisme politique en France“ (am 2. Mai 2025)