
Schicksalswahl in Rumänien
Es ist die spannendste Wahl in Rumäniens kurzer Geschichte als demokratischer Staat: Gewinnt der von vielen verteufelte, konservative George Simion - oder der liberale Nicusor Dan?
Er sagt Dinge wie „Ich will Wohlstand für mein Land”, und „Demokratie” sowie „Freiheit”. Rumänien, so sagt er, sei rein vom BIP her reicher als Griechenland oder Ungarn, aber „die Menschen hier merken nichts davon, sie spüren nicht, dass die EU-Mitgliedschaft ihnen genützt hat”. Er will „keine Nato-Soldaten in der Ukraine”, und er will nicht, dass die Arbeit der Rumänen „andere Länder reich macht”. Er sei, wie die meisten Rumänen, „sozial konservativ und Christ”. Bloß weil man in die Kirche geht, für Heimat und Familie lebt, „ist man kein schlechter Mensch”, sagt er. Einheimische Journalisten geht er schon mal wütend an, nennt sie „mediale Killer”, die sich mit ihrer feindseligen Berichterstattung gegen ihn „klar gegen den Willen des Volkes stellen”.
Das ist George Simion, Chef der national gesinnten Allianz für die Union der Rumänen (AUR). Er hat gute Chancen, am 18. Mai zum Staatspräsidenten seines Landes gewählt zu werden. Es ist die Stichwahl. Simions Herausforderer, der liberale Bukarester Bürgermeister Nicusor Dan, tritt als Unabhängiger an und erhielt in der Vorrunde 21 Prozent der Stimmen. 41 Prozent waren es für Simion.
Jetzt liegen sie in den – allerdings meist unzuverlässigen – Umfragen Kopf an Kopf, 50/50.

Unbegrenzter Zugang zu allen Inhalten
Gratis Testabo für 4 Wochen
Ein Monatabo oder das
günstigere Jahresabo
Sie sind bereits Libratus-Abonnent?
Melden Sie sich hier an: