Schmutzkübel und Gewalt statt Zukunfts-Programme
In der finalen Phase des US-Wahlkampfs wurde der Ton immer hysterischer und rauer. Er war auch besonders gewalttätig, es gab zwei Attentate auf Donald Trump. Dabei gingen jene Themen unter, die die Wähler und ein Amerika in der Krise beschäftigen.
Keiner kann sagen, wie die Wahl in den USA am 5. November ausgeht. Die Umfragen prognostizierten ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das mit wenigen Stimmen entschieden werden könnte. Für beide Seiten des politischen Spektrums scheint dies erstaunlich.
Bei ihrem Auftritt in Michigan letzte Woche fragte die frühere First Lady und Demokratin Michelle Obama: "Wie kann es sein, dass dieses Rennen knapp ist?” Schließlich stehe Kamala Harris mit Donald Trump doch ein mehrfach verurteilter Straftäter gegenüber? Die Antwort auf diese Frage liegt in der tief gespaltenen amerikanischen Gesellschaft, in der sich auf der republikanischen Seite eine hohe Frustration breit macht. Trumps Anhänger sehen den “American Way of Life” durch “antiamerikanische” Tendenzen gefährdet, die vor allem den Demokraten zugeordnet werden. Trump ist ein Ventil für diese Frustration und Heilsbringer zugleich. Drei Themen stehen dabei im Mittelpunkt.
"Kriegstreiberische" Außenpolitik
Trump-Wähler empfinden die Außenpolitik der Biden/Harris-Regierung oft als „kriegstreiberisch“. Die militärische Unterstützung – wie etwa für die Ukraine – betrachten sie als Einmischung in die Konflikte anderer Staaten oder sogar als Provokation gegenüber Russland. Trump selbst hat erklärt, dass er den Ukraine-Konflikt noch vor seiner Amtseinführung beenden würde und verweist auf sein angeblich gutes Verhältnis zum russischen Präsidenten. Ausgangspunkt der anti-interventionistischen Außenpolitik ist der Ruf nach „America First“ – die Forderung, zunächst Missstände im eigenen Land zu beheben und hierfür die finanziellen Ressourcen einzusetzen, die momentan in Auslandseinsätze fließen.
"Woke Politics": Ultra-liberale Positionen, wie “Diversity, Equity and Inclusion” - kurz DEI, die Freiheit der Geschlechterwahl oder “Anti-Racism” haben in den letzten Jahren immer mehr Raum in der öffentlichen Diskussion eingenommen. Diese Themen polarisieren zunehmend das politische Klima und führen zu Spannungen zwischen Befürwortern und Gegnern.
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