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Weihnachtsmann vor rotem Hintergrund mit rosa Sonnenbrille
© Bild:123RF Bildagentur; Roman Sambor.

Weihnachtsmann, Christkind und die Frage nach dem Ursprung

Weihnachtsrummel überall – doch warum feiern wir eigentlich dieses Fest? Und was hat es mit dem „Christulus“ auf sich? Eine persönliche Betrachtung.

Gudrun Trausmuth | Gesellschaft | 20. Dezember 2024

Ein rundes Verbotsschild und in der weißen Fläche, durchgestrichen, ein dicker klassischer Weihnachtsmann, darunter „weihnachtsmannfreie Zone“. Diesen restriktiv -weihnachtlichen Sticker entdeckte ich vor einigen Jahren am Haus meiner Eltern. Zugegeben, ich verstehe ihre Verblüffung und Empörung darüber, dass auch in österreichischen Landgemeinden in den letzten Jahren gelegentlich ein Weihnachtsmann in einer Pferdekutsche einfuhr. Ein Weihnachtsmann in Österreich, das wäre in meiner Kindheit noch undenkbar gewesen! Ob der sich wohl im dichten Schneegestöber verirrt hatte? Oder hat hier das Pragmatische und Praktische wieder einmal gewonnen?

Es ist eben einfacher, den Weihnachtsmann auftreten zu lassen als das Christkind, welches traditionell im süddeutschen und österreichischen Raum die Geschenke bringt. Die Attribute des Weihnachtsmanns - rot-weiße Coca-Cola-Farben-Kleidung, Bart, Korpulenz und Kutsche - lassen sich problemlos inszenieren, während das Christkind da schon mehr Schwierigkeiten macht. Fliegt es? Hat es Flügel? Ist es eher als nostalgische Hummelfigur zu vermitteln oder als esoterisch-ätherischer Engel? Und wo bitte, transportiert es die Geschenke? Der grobe, aber geräumige und vielversprechende Sack des Weihnachtsmanns ist wohl kein stilechtes Utensil für ein Glitzersternenstrahlewesen …

Fliegt das Christkind?

Ja,ja, das Christkind. Damit hat es schon seine Schwierigkeiten. Man schaut aus dem Fenster, ob es denn schon vorbeigeflogen sei, fragt, wann das Christkind komme, droht, dass dies und das dem Christkind aber nicht gefallen würde, sagt am Weihnachtsabend, wenn das Glöckchen zur Bescherung läutet: „Das Christkind ist da!“ Und wird vielleicht nach Weihnachten gefragt, ob das Christkind „brav“ gewesen sei, was meint, ob es auch die erwarteten Geschenke in ausreichender Menge gebracht habe. Ein moralisierendes Belohnungswesen also, dieses blonde, lächelnde Kind mit den blauen Augen, wie es Ida Bohatta so prägend in ihren Weihnachtsbüchern verbreitete?

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