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Frachter mit bunten Containern auf hoher See
© Bild:123RF Bildagentur; Satori.

Beginnt nun ein Wirtschaftskrieg?

Wahlsieger und künftiger US-Präsident Donald Trump will neue Zölle einführen: 10 bis 20 Prozent für Autos und viele Waren aus Europa, sowie 60 Prozent für chinesische Produkte. 

Eva Pfisterer | Wirtschaft | 08. November 2024

Sein Vorgänger Joe Biden hatte schon für Ende September dieses Jahres drastische Zölle für Importwaren aus China angekündigt, wie 100prozentige Zölle für Elektroautos aus China, 50 Prozent auf Solarzellen und jeweils 25 Prozent auf Stahl und Aluminium, Batterien und wichtige Mineralien.  

Ein schwerer Rückschlag für Europa. Besonders für die deutsche, exportorientierte Autoindustrie und für die österreichische Zulieferindustrie. 2023 exportierte Deutschland 400.000 Autos in die USA. Das sind mehr als 10 Prozent der gesamten deutschen PKW-Exporte. Die USA sind für Deutschland im Moment als Exportmarkt noch wichtiger als China. 

Das spüren auch die Anleger. Nach einem kurzen Höhenflug der deutschen Börse drehte der DAX sehr schnell ins Minus. Auch die chinesischen Aktienmärkte verzeichneten einen Einbruch. Während hingegen die Aktien von Tesla, dem größten Hersteller von E-Autos in den USA, nach dem Wahlsieg Trumps um 15 Prozent zulegten.  Der Hauptaktionär und Chef von Tesla, Elon Musk, Unterstützer von Trump, ist der größte Hersteller von E-Autos in den USA. 

Abwanderung von Unternehmen

So hohe Zölle verteuern massiv die Produkte aus Europa in den USA. Ein Handelskrieg könnte die deutsche Wirtschaft, die jetzt ohnehin schon massiv an Unternehmensabwanderungen leidet, bis zu 180 Milliarden Euro kosten, schätzt der Chefvolkswirt der Commerz Bank, Jörg Krämer. Auch für Österreich wären so hohe Zölle ein schwerer Schlag, sagt der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts, Gabriel Felbermayr. 

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