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Graugänse Herde schnatternd
© Bild:123RF Bildagentur; Mariok.

Die Gasmangellage

Wie ist das nun mit dem Gas? Wird es reichen? Wird es teurer? Bleibt es billig? Können wir uns entspannen? Geschnattert wird viel - bis hin zum Lame Duck. Eine ironische Betrachtung des Gänsestalls.

Walter Posch | Kommentar | 13. Dezember 2024

„Mit dem morgigen Tag endet aber auch eine Gefahr. Wenn wir keine russischen Lieferungen mehr beziehen, sind wir nicht mehr erpressbar“, schnatterte die Klimaschutzministerin, die sich seit kurzem Energieministerin nennt, seit des Klimas Ungemach den amerikanischen Präsidententhron erklommen hat, kurz vor ihrem Abgang.

Zwei Jahre lang hatte sie sich erfolgreich bemüht, die ein halbes Jahrhundert bestehende Basis für den ökonomischen Erfolg Österreichs zu zerstören, nämlich die langfristigen und günstigen Lieferverträge für Erdgas mit Russland.

Auch der ehemalige Vorstand der E-Control und Berater der „Energieministerin“, Walter Boltz, blickte etwas verdattert in die Kamera und mochte Preissteigerungen nicht ausschließen, zwar nicht in dem Ausmaß wie im August 2022, aber doch deutlich höher, wie der Kurs von Dutch Natural TTF Gas zeigt, der sich gegenüber dem Frühjahr dieses Jahres sofort auf 46,551 € pro Megawattstunde (MWh) verdoppelt hat. 

Nichtsdestoweniger ist sich unser Bundeskanzler sicher, dass es nach dem Stopp der russischen Gaslieferungen keine Preissteigerungen geben wird, obwohl die Auseinandersetzungen mit dem russischen Bären eher Richtung Bullenmarkt weisen und dem kleinen Österreich, das bis jetzt 82 Prozent seiner Gasimporte berechenbar aus Russland bezogen hat, auf den internationalen Märkten doch nicht jene Potenz zugetraut wird, die Börsenkurse relevant zu beeinflussen.

Volle Speicher!

Aber Österreich habe seine Hausaufgaben gemacht, die Gasspeicher seien fast voll und reichen für ein Jahr, so der Bundeskanzler, ehe er die Bauchmuskeln anspannte und trotzig erklärte, dass er sich „gegen jegliche russische Propaganda und andere Desinformationskampagnen stellen“ wolle (ORF.at 15.05.2024), auch gegen eigene.

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