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Blatt und Frucht eines Feigenbaums
© Bild:123RF Bildagentur; Steadler.

Die WHO, das Feigenblatt

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat beim Management der Covid-Pandemie ein verheerendes Bild abgegeben. Sie wurde auch dafür benutzt, wissenschaftlich nicht begründbare Maßnahmen und Interessen von Lobbyisten durchzusetzen. In Italien beginnt nun die Aufarbeitung.

Manfred Manera | Gesundheit | 07. Februar 2025

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Präsident Donald Trump hat sein Versprechen gehalten und am ersten Tag seiner Präsidentschaft das Dekret über den Austritt der USA aus der WHO unterzeichnet. Das hat einen unmittelbaren Dominoeffekt. In Italien brachten die Abgeordneten der Lega, die mit Giorgia Meloni regiert, im Parlament den Gesetzentwurf zum Austritt aus der Organisation auf den Weg.

Und fast zeitgleich, am Montag, den 20. Jänner, ordnete Richterin Anna Maria Gavone von der Staatsanwaltschaft Rom die Eröffnung eines Verfahrens gegen den ehemaligen hohen Beamten der WHO und des Gesundheitsministeriums, Dr. Ranieri Guerra, an. Dieser war in einen Skandal verwickelt, der die Organisation während der Pandemie in großen Misskredit gebracht hatte.

Aufdecker Zambon entlassen

Der „Whistleblower“ Francesco Zambon, im Jahr 2020 Leiter des WHO-Büros in Venedig, hatte aufgedeckt, wie ein „Bericht“ über die ersten Monate der Pandemie in Italien - ein wichtiger Bericht, um anderen, noch nicht betroffenen Ländern nützliche Hinweise zu geben - von der WHO selbst unterdrückt worden war, um China und die italienische Regierung nicht zu verärgern.

In dem „Bericht“ wurden nicht nur die Versäumnisse Chinas bei der Warnung der Welt vor dem Ausbruch der Epidemie aufgezählt, sondern auch die chaotische und kreative Reaktion Italiens auf die Ankunft des SARS-Cov-2-Virus hervorgehoben und darauf hingewiesen, dass Italien nicht nur über einen veralteten Pandemieplan aus dem Jahr 2006 verfügte, der nie wirklich umgesetzt worden war. Wegen dieses fehlenden Pandemieplans hat die Richterin in Rom nun das Verfahren gegen Dr. Ranieri Guerra wieder aufgenommen. Dieser war in den Jahren 2014 bis 2017 ein hochrangiger italienischer Beamter des öffentlichen Gesundheitswesens und wurde dann als Exekutivsekretär des Direktors Tedros Ghebreyesus in die WHO kooptiert.

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Der frühere stellvertretende WHO-Generaldirektor Ranieri Guerra. © Libratus (Screenshot).

Es sollte nicht vergessen werden, dass das Chaos in Italien, dem nach China am zweitstärksten betroffenen Land, ausschlaggebend war für die Einführung des weltweiten Pandemieregimes und für die Rechtfertigung der „Lockdowns“ zur Vorbereitung der Ankunft der experimentellen mRNA-Impfstoffe.

Francesco Zambon musste wegen seiner Anprangerung dieser Missstände aus der WHO ausscheiden und erklärt nun gegenüber der Zeitung la Verità: „Natürlich raufen wir uns die Haare über Trumps Entscheidung und fragen uns: Wer wird uns vor der nächsten Pandemie retten? Aber die Gründe, aus denen er das Gesetz unterzeichnet hat, sind mehr als verständlich. Das gescheiterte Management der Pandemie, das Versäumnis, die Organisation zu reformieren und der eklatante Mangel an Unabhängigkeit.“

All dies wurde bereits 2020 mit dem Skandal des annullierten „Berichts“ deutlich, aber man spricht weiterhin über die WHO, als sei sie ein heiliges Gebilde, während Trump als der Barbar dargestellt wird, der die Weltgesundheit angreift. Stattdessen zeigt die Zambon-Geschichte, dass die WHO alles andere als eine Bastion der globalen Gesundheit ist.

Es genügt, an die Art und Weise zu erinnern, wie die WHO mit der Covid-Pandemie umgegangen ist: Obwohl Wuhan eine ihrer drei wichtigsten Außenstellen war, blieb die WHO angesichts der ersten Epidemieausbrüche still. Die einzige nennenswerte Intervention bestand darin, den Namen von „Wuhan-Virus“ in „Covid 19“ zu ändern, um keinen Schatten auf China zu werfen.

Am 14. Jänner 2020 erklärte die WHO, dass es keine Übertragung von Mensch zu Mensch gebe, obwohl das Gegenteil bereits klar war.  Am 18. Jänner  lobte die WHO das chinesische Regime als Vorbild im Kampf gegen Epidemien und dessen Transparenz. (Während chinesische Ärzte, die den Ernst der Lage anprangerten, bestraft oder inhaftiert wurden oder verschwanden). Erst am 20. Jänner  gab China die Mensch-zu-Mensch-Übertragung bekannt. Am 22. Jänner  gab es auf der außerordentlichen WHO-Tagung dennoch keine Entscheidung.

Wirre Maßnahmen

Am 28. Jänner, als in Wuhan ein Lockdown für fünf Tage verhängt wurde, erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Ghebreyesus in Peking: Situation unter Kontrolle. Am 25. Februar gab es in Whuan einen Lockdown für 33 Tage: das Coronavirus-Risiko sollte reduziert werden. Erst am 11. März 2020 wurde die globale Pandemie ausgerufen. Am 18. März: Verzicht auf entzündungshemmende Mittel. Am nächsten Tag wurden sie empfohlen.  Und am 6. April 2020: Keine Masken. Am 7. Juni: Ja, Masken usw.

Emblematisch war der Fall Taiwans, das im Wissen um die Probleme in China bereits am 31. Dezember 2019 das Land quasi geschlossen, alle Flüge in Nachbarländer gestrichen hatte und die Welt vor einer Übertragung von Mensch zu Mensch warnte, aber nicht gehört wurde. Zwanzig wertvolle Tage vor der Ankündigung der WHO.  So hat Taiwan die Pandemie mit sehr geringem Schaden überstanden. Was war sein Geheimnis? Aus politischen Gründen hat sich das kommunistische China immer gegen Taiwans Präsenz in internationalen Gremien gewehrt, und genau deshalb ist Taiwan fast unbeschadet davongekommen.

WHO sakrosankt

Doch trotz all dieser Misserfolge umgibt die WHO in den Medien immer noch eine Aura der Heiligkeit.  In der Korrespondenz, die während des Prozesses zwischen dem ehemaligen Gesundheitsminister Roberto Speranza und Ranieri Guerra auftauchte, wird die WHO als nützliches „Feigenblatt“ bezeichnet, um selbst die absurdesten Maßnahmen zu rechtfertigen, die nicht auf wissenschaftlicher Grundlage, sondern rein politisch begründet sind. Das Mantra war: „Die WHO sagt es“.  Ein sakrosanktes, wissenschaftliches und unabhängiges Gremium.  Doch die Realität sieht anders aus.

Seit dem Jahr 2000 ist die Organisation zunehmend von privaten Interessen unterwandert worden. Größter Anteilseigner ist der Philanthrokapitalist Bill Gates über die GAVI Foundation, einer Impfallianz, und die Bill & Melinda Gates Foundation, die fast 30 Prozent des Haushalts abdecken.

Großer Einfluss Chinas

Gates hat gleichzeitig große Investitionen in der Pharmaindustrie. Die Staaten haben viel kleinere Anteile, die USA, vor Trump, den größten Anteil mit 13 Prozent, während China nicht einmal 1 Prozent erreicht.  Allerdings hat China in den letzten zwanzig Jahren mysteriöserweise immer einen überproportionalen Einfluss gehabt.

Aus welchem Grund?  Großaktionär Bill Gates hat große Interessen in China und ist so vernarrt in den chinesischen technokratischen Totalitarismus, dass er sogar Projekte der Volksbefreiungsarmee, der chinesischen Armee, finanziert. Der Oberste Führer Xi Jinping bekräftigte selbst bei seinem letzten Treffen mit dem amerikanischen Tycoon im Juni 2023, dass Gates ein alter Freund Chinas ist.

Private Interessen

Die WHO ist das paradigmatische Beispiel für eine öffentliche Einrichtung, die von privaten Interessen beherrscht wird. Schließlich ist es für Lobbys von großem Vorteil, wenn es nur eine weltweite Referenzorganisation gibt. Sie schafft eine zentrale Anlaufstelle für die Lobbyisten. Eine einzige Anlaufstelle für viele Länder zu haben, ist für den Lobbyisten unendlich viel bequemer, als von Hauptstadt zu Hauptstadt zu gehen, um seine Interessen zu vertreten. Eine ähnliche Konstruktion liegt auch der Europäischen Gemeinschaft selbst zugrunde, die ebenfalls ein Paradies für Lobbyisten ist.

 Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus Minister of Health Ethiopia speaking at the London Summit on Family Planning web

Tedros Adhanom Ghebreyesus 2012 als Gesundheitsminister Äthiopiens bei einer Konferenz zu Familienplanung in London. © CommonsWikimedia, DFID.

Und je weiter entfernt und globaler die Organisation ist, desto undurchsichtiger und unkontrollierbarer ist sie. Die mysteriöse Wiederwahl des Äthiopiers Tedros Ghebreyesus an der Spitze der WHO im Jahr 2022 ist ein Beweis dafür.  Tedros Ghebreyesus, ehemaliges Mitglied der marxistischen Tigray-Partei TPLF, wurde nicht einmal von seinem Land Äthiopien gewählt, das ihn des Waffenhandels zugunsten der Rebellenregion Tigray beschuldigt. Bereits vor Jahren wurde er als Gesundheitsminister beschuldigt, zwei Choleraepidemien in seinem Land vertuscht zu haben. Zynisch gefragt: Welcher Lebenslauf könnte besser geeignet sein, um das Gremium zu leiten, das Epidemien aufdecken und die Welt vor ihnen warnen soll? Ist es möglich, dass es nach den Skandalen und den offensichtlichen Kritiken während der Pandemie keinen anderen Kandidaten gab?

Welches Gleichgewicht garantiert die WHO? Den Höhepunkt der Diskreditierung unter ihrer Führung erreichte die WHO mit der Farce der Expedition nach Wuhan, volle 12 Monate nach Beginn der Pandemie, die den Ursprung des Virus untersuchen sollte. Geleitet wurde sie von Peter Daszak, dem Manager der Eco Health Alliance, jener NGO, die jahrelang das Labor finanziert und mit ihm zusammengearbeitet hatte, in dem der Ursprung des Virus vermutet wurde. Eine Person also mit einem kolossalen Interessenkonflikt.

Die auf diese Weise eingeleitete Untersuchung führte natürlich zu keinem anderen Ergebnis als dem, das für China günstig war. Selbst jetzt, da die Beweise für einen Laborursprung erdrückend sind, benutzt China diese gefälschte Untersuchung als Feigenblatt, um seine eigene Verantwortung zu verbergen.  Dabei hat es natürlich immer noch die Unterstützung der WHO, deren wissenschaftlicher Direktor Jeremy Farrar ist, ehemaliger CEO des Welcome Trust, einer einflussreichen Stiftung mit Verbindungen zur großen Pharmaindustrie. Er war es, der im Jahr 2020 einer der Hauptbefürworter des berühmten Briefes in der Zeitschrift „The Lancet“ und einer Studie in Nature „A proximal origin“ war, die einen natürlichen Ursprung des Virus behaupteten, also der Urwald-These. 

Dies, obwohl aus E-Mails mit seinen Kollegen hervorging, dass der Ursprung im Labor als mehr als plausibel angesehen wurde. Auf diese Weise wurde ein falscher wissenschaftlicher Konsens inszeniert, der jahrelang jede freie Diskussion über die Hypothese eines künstlichen Ursprungs des Virus in den Medien und sozialen Plattformen unterdrücken sollte.

Debatte im US-Senat

Diese ungesunde Verstrickung zwischen „Big Pharma“, der WHO, philanthropisch-kapitalistischen Stiftungen und den großen Medien kommt in diesen Tagen ans Licht, als der US-Senat über die Nominierung von Robert Kennedy Jr. als Gesundheitsminister der Trump-Regierung debattierte. Tatsächlich plant Kennedy, die staatlichen Gesundheitsbehörden von Interessenkonflikten zu befreien, und ist damit die schwarze Bestie der Pharmalobby.

Sofort begann eine Medienkampagne gegen ihn mit gelenkten Fakten. Wie die vom „Committee to Protect Health Care“ gestartete Petition, die behauptet, 17.000 Unterschriften von Ärzten gegen Kennedy gesammelt zu haben. Eine Farce. Ein Test des Libratus Magazin beweist, dass jeder online unterschreiben kann, so wie der Autor dieses Artikels es selbst getan habe, und sich als Doktors der Medizin ausgeben kann. Die Identität, die Adresse und Herkunft werden nicht überprüft. Die Unterschriftenliste gegen Kennedy ist somit ein Betrug an der Öffentlichkeit. Das „Komitee“ wird vom Arabella Advisor Fund finanziert, einer weiteren Stiftung, die von Bill Gates gefördert wird. 

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Ein Test beweist: In die Unterschriftenliste konnte sich jeder eintragen und als Arzt ausgeben. © Sreenshot Libratus.

 Wie kann man sich angesichts solch ungesunder Verstrickungen wundern, dass immer mehr Länder die WHO verlassen wollen? Argentinien will Amerika folgen, und auch in Österreich hat die FPÖ, die für die Bildung der nächsten österreichischen Regierung zuständig ist, ähnliche Absichten geäußert. 

Wahrscheinlich muss alles abgebaut werden, um eine sinnvollere und gesündere Form der internationalen Koordinierung wieder aufzubauen. Denn wie Dr. Karol Sikora, ehemaliger WHO-Exekutivdirektor für Onkologie, in einem seiner letzten Tweets ironisch schrieb: “Die WHO stinkt."

Zum Weiterlesen:

https://www.spectator.co.uk/article/i-was-treated-like-a-traitor-an-interview-with-who-whistleblower-francesco-zambon/

https://apnews.com/article/pandemics-italy-health-coronavirus-pandemic-united-nations-74d92a41ca67286d5811c1e05af00cc6

https://www.laverita.info/tivu-verita-un-disastro-clamoroso-chiamato-oms-2670988629.html

https://www.giornalediplomatico.it/Covid-19-ALaItalia-si-schieri-al-fianco-di-TaiwanA-parla-Sing-Ying-Lee-ambasciatore-a-Roma.htm

https://www.theguardian.com/world/2020/mar/30/senior-who-adviser-appears-to-dodge-question-on-taiwans-covid-19-response

https://www.ilfattoquotidiano.it/2021/04/12/piano-pandemico-dalla-sparizione-del-dossier-oms-al-ruolo-del-ministro-speranza-tutte-le-domande-senza-risposta-dei-pm-di-bergamo/6163400/

https://www.politico.com/news/2022/09/14/global-covid-pandemic-response-bill-gates-partners-00053969

 https://www.washingtonexaminer.com/news/investigations/3235893/gates-foundation-millions-supporting-chinese-military-collaborators-ccp/

https://www.johnlocke.org/gates-foundation-supported-chinese-communists-military/

https://voz.us/en/society/241121/18386/bill-gates-chinese-communist-regime.html

https://www.reuters.com/world/china/chinas-president-xi-meet-with-bill-gates-beijing-state-media-2023-06-16/

https://www.orfonline.org/expert-speak/dr-cover-up-tedros-adhanoms-controversial-journey-to-the-who-65493

https://www.voltairenet.org/article211708.html

https://www.tbsnews.net/world/who-chief-may-face-genocide-charges-171862

https://www.aljazeera.com/news/2020/11/19/ethiopias-army-accuses-who-chief-of-supporting-tigray-for

https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(20)30418-9/fulltext

 https://www.nature.com/articles/s41591-020-0820-9

https://www.telegraph.co.uk/news/2022/12/13/sir-jeremy-farrar-appointed-who-chief-scientist-despite-cov

https://readsludge.com/2021/09/14/gates-foundation-was-major-donor-to-pro-biden-dark-money-network/

https://x.com/ProfKarolSikora/status/1884185401621111072

https://en.wikipedia.org/wiki/Karol_Sikora

Manfred Manera

Autor bei Libratus

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