Ein Kabinett, das aufräumen soll
Donald Trumps Nominierungen für sein Kabinett sorgen für Aufregung. Mit seiner Personalauswahl setzt er klare Akzente und will den „Deep State“ ausheben.
Donald Trump wird am 20. Jänner als neuer Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika ins Weiße Haus zurückkehren. Seine Personalauswahl schlägt in den Medien bis nach Europa hohe Wellen. „Trumps illustres Kabinett: Ein Impfgegner, ein Tech-Milliardär und ein TV-Moderator“, titeln etwa die Deutschen WirtschaftsNachrichten. „Ein Kabinett voller skandalöser Überraschungen“, schreibt die Frankfurter Rundschau. Am meisten empört Trumps Gegner die Nominierung von Tulsi Gabbard als neuer Koordinatorin der 18 US-Geheimdienste: „Mit Gabbard schockiert Trump selbst Republikaner“, wird etwa behauptet.
„Alarmglocken auf der ganzen Welt schrillen“, gibt sich der ehemalige britische Geheimdienstoffizier Philip Ingram besorgt gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. „Verbündete könnten weniger eng mit den USA zusammenarbeiten“, und „wo landen unsere Informationen?“, heißt es aus europäischen Geheimdiensten.
Warum die Aufregung?
Tulsi Gabbard, 43, vertrat acht Jahre lang als Demokratin den Bundesstaat Hawaii im US-Repräsentantenhaus und wechselte dann zu den Republikanern. Sie ist für viele ein rotes Tuch: Sie gilt als Russland freundlich, weil sie bei der Diskussion um den NATO-Beitritt der Ukraine und nach dem Einmarsch der Russen in die Ukraine Verständnis für Russlands Sicherheitsinteressen äußerte. und in Syrien besuchte. Auch in der Syrien-Frage nahm sie einen konträren Standpunkt zu den Demokraten ein: Sie kritisierte die Unterstützung der Demokraten für den Islamischen Staat in Syrien, reiste zu Gesprächen mit Präsident Bashar Assad nach Syrien und zog sich dadurch die Gegnerschaft von Hillary Clinton zu.
Tulsi Gabbard 2024. © CommonsWikimedia.
Trump hingegen hält große Stücke auf sie: Mit der Kontrolle der Geheimdienste soll Gabbard nun auch die Machenschaften des "Deep State" aufdecken. Trump kündigte bei seiner Kandidatur an, dass „entweder Amerika den tiefen Staat zerstören oder wir zerstören den Deep State“.
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