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Eingangstor zum KZ Dachau mit der Aufschrift "Arbeit macht frei"
Tor zum KZ Dachau, in das die österreichische Bundesregierung 1938 deportiert wurde. © CommonsWikimedia.

Jenes Österreich, das «Nein» zu Hitler sagte

Oft werden die Österreicher, was das NS-Regime betrifft, als „Volk der Täter“ dargestellt. Die Feststellung, dass Österreich „das erste Opfer der Aggressionspolitik von Adolf Hitler war“, wird als Selbst-Rechtfertigung abgetan. Ein französischer Historiker begab sich auf Spurensuche des aktiven Widerstands.

Wendelin Ettmayer | Kommentar | 25. April 2025

Umso bemerkenswerter ist es, dass nunmehr unter dem Titel „Cette Autriche qui a dit non a Hitler“ in Frankreich gerade ein Buch erschienen ist, das sehr wohl aufzeigt, wie brutal die NS-Herrschaft gerade in Österreich war und dass es dagegen Widerstand von den verschiedensten Seiten gegeben hat.

Der Autor ist Jean Sévillia, Historiker und Journalist, Autor mehrerer Bücher, der vor allem für die Zeitschrift „Figaro Magazine“ schreibt. Die Verbindung zu Österreich hat Jean Sévillia über seinen Vater gefunden, der hier jahrelang Kriegsgefangener war und dadurch eine Verbindung, ja Wertschätzung, zu Land und Leuten der Alpenrepublik gefunden hat. Diese hat er später an seinen Sohn weitergegeben. Der Autor analysiert die Geschichte und das Geschehen aus der Sicht eines katholischen Beobachters.

Zunächst wird die Tragödie Österreichs nach dem Zusammenbruch der Doppelmonarchie geschildert: ein Staat ohne Nation, eine Republik ohne Republikaner. Heimwehr gegen Schutzbund; Adolf Hitler, ein Österreicher, der Österreich hasste. 1931 die Weigerung der Sozialdemokraten, in eine demokratische Regierung einzutreten. Der autoritäre Weg, den Dollfuß eingeschlagen hat, vor allem auch, um den nationalsozialistischen Terror zu bekämpfen. Die Tragödie des Februar 1934; die Ermordung des Bundeskanzlers im Juli desselben Jahres bei einem von den Nationalsozialisten organisierten Putsch-Versuch.

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