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Porträt AfD-Chefin Alice Weidel
Die Vorsitzende der deutschen AfD Alice Weidel. © CommonsWikimedia.

Orbán trifft Weidel – warum?

Bisher hat Ungarns Regierungspartei Fidesz den Kontakt zur deutschen AfD immer vermieden, obwohl man sich inhaltlich nahesteht. Das ändert sich jetzt – warum?

Boris Kálnoky | Kommentar | 07. Februar 2025

Erstmals überhaupt trifft Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán die Vorsitzende der Alternative für Deutschland, Alice Weidel. Er hat sie nach Budapest eingeladen, und sie kommt gerne. Nach Angaben ihres Sprechers Daniel Tapp soll der Besuch sogar zwei Tage dauern, am 11. und 12. Februar.

Das ist insofern bemerkenswert, als Orbán und seine Regierungspartei Fidesz es bislang immer vermieden haben, öffentlich Kontakt zur AfD zu pflegen. Zwar wurde besonders von der AfD immer Interesse bekundet, es gab auch diskrete Besuche von AfD-Akteuren oder der AfD nahestehenden Personen in Budapest. Aber nicht bei der Regierung oder der Partei, sondern beispielsweise beim regierungsnahen Matthias Corvinus Collegium. Bei solchen Gesprächen trennte man sich dann immer höflich mit den Worten, es sei alles sehr interessant, dass man aber aus politischen – nicht so sehr aus inhaltlichen – Gründen keinen näheren Kontakt wünsche. Auch schrieben Experten aus dem Fidesz-Umfeld oft in deutschen konservativen Medien wie Tichy’s Einblick oder der katholischen "Tagespost", aber fast nie in der "Jungen Freiheit".

Belastung der Beziehungen

Der Grund: Jede Zusammenarbeit mit der AfD, und jede Form von öffentlicher Unterstützung für die Partei, würde die ohnehin angespannten Beziehungen zu jeglicher deutschen Regierung weiter belasten – ganz egal ob Ampel oder eine von der CDU geführte Regierung.

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