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Selenskyi und Trump im Oval Office Februar 2025
Präsident Wolodymyr Selenkskyi und Präsident Donald Trump im heftigen Streit vor laufenden Kameras. © Screenshot Libratus.

Was geschah im Oval Office?

Die Szenen des entgleisten Besuchs von Präsident Selenskyi im Weißen Haus gingen um die Welt. Es geht immerhin um den Weltfrieden. Doch die allgemeine Interpretation des Geschehens lässt wichtige Hintergründe aus. Diese sind jedoch entscheidend. Eine Analyse.

Gudula Walterskirchen | Politik | 07. März 2025

Am 28. Februar kam es bekanntlich im Weißen Haus zu einem Eklat historischen Ausmaßes: Der US-Präsident setzte den ukrainischen Präsidenten vor laufenden Kameras quasi vor die Tür.

Was war geschehen? Nun, dafür gibt es mehrere Lesarten. Die eine, die von den meisten europäischen Medien verbreitet wird, lautet: Selenskyi wurde in eine Falle gelockt. Trump hatte einen seiner Ausfälle, habe gemeinsam mit seinem Vize J.D. Vance den ukrainischen Präsidenten vor der Weltöffentlichkeit demütigen wollen und wollte ihm einen unannehmbaren Deal aufzwingen. Selenskyi widerstand dem heldenhaft, forderte Sicherheitsgarantien, die ihm natürlich zugestanden werden müssten, bevor er Bodenschätze verhökert, wahrte somit die Interessen seines Volkes und bot dem despotischen Trump mutig die Stirn. Für diesen Auftritt sei er zurecht von Europas Politikern gefeiert worden, die ihn prompt weitere Unterstützung zugesagt hatten. Der Vorfall zeige wieder einmal, dass Trump verrückt, unberechenbar und rücksichtslos sei.

Dritter Weltkrieg?

Als Beweis werden immer wieder die letzten zehn Minuten des Besuchs im Oval Office gezeigt, in dem die drei Herren aneinander und in heftigen Streit geraten. Dieser gipfelte in Trumps Vorwurf, Selenskyi spiele mit dem Dritten Weltkrieg.

Wie so oft ist es jedoch wichtig, die Vorgeschichte und einige andere Aspekte zu kennen und ein vorschnelles Urteil zu vermeiden. So sollte man sich den gesamten Verlauf des Treffens ansehen und genau hinhören. Dabei gewinnt man einen völlig anderen Eindruck.

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