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Alte Kirche inmitten Frühlingslandschaft Siebenbürgen
Siebenbürgen. © Bild:123RF Bildagentur; Dorianm.

Wer bin ich, und wo?

Wir leben in einer Zeit, in der viele Menschen um ihre Identität ringen. Wer bin ich? Mann oder Frau? Belgier oder Europäer? Individuum oder Teil einer Gemeinschaft, Teil von etwas Größerem?

Boris Kálnoky | Kommentar | 18. April 2025

Ich denke oft darüber nach, woher das kommt. War es früher auch so? Dieses Suchen nach etwas, was doch eigentlich Selbstverständlich sein sollte, und in meinem Leben immer selbstverständlich war: Mann (in meinem Fall), Ungar (trotz meiner zur Hälfte deutschen Herkunft und meines kosmopolitischen Lebens), Christ (so gut es geht, der Mensch ist schwach). Es sind wenige, einfache Dinge, die mir in den Stürmen des Lebens Halt geben. Wie sie auch schon meinen Vorfahren immer Halt gaben.

Aber da gibt es noch etwas anderes, etwas, was ich nicht habe. Ich erkannte es Anfang März, als ich im siebenbürgischen Kronstadt  die neue, deutsche Ausgabe meines Buches „Ahnenland” vorstellte. Inspiriert vom relativen Erfolg der ungarischen Ausgabe bei MCC Press (zwei Auflagen seit 2023), hatte der Siebenbürger Schiller Verlag die ursprüngliche deutsche Ausgabe von 2011 als Nachdruck neu aufgelegt.

Heimat Siebenbürgen

Es geht in dem Buch über vieles: Geschichte, Liebe, Krieg… aber letztlich auch darum, wer wir sind und sein wollen, wofür es sich lohnt, zu leiden und zu kämpfen, und um die Frage, wo Heimat ist. Für meine Vorfahren war das immer Siebenbürgen, genauer gesagt das Szeklerland. Auch für meinen Großvater Hugó Kálnoky, der das Land lieben lernte, obwohl er in Wien geboren und seine Muttersprache deutsch war.

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