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Junge Frau mit blonden Dreadlocks vor gelbem Hintergrund
Dreadlocks als kulturelle Angeignung? © 123RF Bildagentur; Uladzislau Salikhau.

Wokeness als Waffe

Woke und der Wokeismus bevorzugen Opfer und setzen scheinbare Schwäche als Waffe ein. Sie stellen dabei Gefühle über Fakten und stellen Andersdenkende an den Pranger.

Nicholas T. Parsons | Kommentar | 06. Dezember 2024

Der Begriff „Woke“ war ursprünglich in linken Kreisen gebräuchlich und diente der Selbstbeweihräucherung.  Heute ist er wohl eher als sarkastische Bezeichnung für den zunehmend aus den Angeln gehobenen Woke-Aktivismus von Konservativen bekannt, insbesondere in den Bereichen Kultur, Bildung, Gender und Gesundheit. Woke-Leute sind sehr kritisch gegenüber „Stereotypisierung“; in diesem wie auch in anderen Bereichen, wie der Geschichtsschreibung, basieren ihre eigenen Argumente jedoch auf Stereotypisierung, insbesondere in Bezug auf „weiße“ Menschen, „weiße Vorherrschaft“, „weißes Privileg“ und so weiter.  „Wokeism“ ist eine Geisteshaltung, die keine Widerlegung duldet; oder, wenn eine Anschuldigung mit einer (in der Regel zerknirschten) Entschuldigung beantwortet wird, keine Vergebung zulässt.

Mediales Mobbing

Ihre operative Methode ist die „Cancel Culture“ (siehe oben), bei der jemand, der sich der Woke-Propaganda widersetzt, in den sozialen Medien verbal gemobbt wird, was auch auf die Boulevardpresse übergreift. Woke-Behauptungen sind völlig selbstreferentiell, wie die Thesen, die Karl Popper für wissenschaftlich untauglich hält, weil sie nicht falsifizierbar sind. In der Welt von Woke wird Toleranz durch Zwang ersetzt, Debatte durch „No Platforming“, Nachbarschaft durch Überwachung und Höflichkeit durch Verleumdung.  

„Woke“ war ursprünglich ein schwarzamerikanischer Ausdruck für den Widerstand gegen rassische und soziale Ungleichheit. Heute hat sich „Woke“ zu einem Oberbegriff für ein radikal linkes soziales und politisches Bewusstsein gewandelt.

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